Freitag, 17. Juli 2015

03 Ab nach Arusha im Norden

Liebe Leser,

wir haben es also tatsächlich geschafft: wir sind in Arusha angekommen. :-) 


Top vorbereitet starteten wir unsere fünfminütige Fahrt zum Airport: Wir hatten einen hoffentlich unschlagbaren Plan! Stefan hatte, um sein Fotogepäck leichter zu machen, einfach beim Einchecken die Kamera in der Hand und ein anderes Objektiv umgeschnallt, während Nina ihre Jeans trug, ihren Pulli und sogar die Jacke umgeschnallt hatte und ihr iPad mitsamt dickem Reiseführer, Dokumententasche und Wasserflasche in der Hand hielt und sie leger auf der Theke ablegte, um die Reisepässe herauszuholen... :-) 

Der Mann fand uns auf einer Liste, gab uns kleine Schildchen für unser großes Gepäck und: ... ... ließ unser Gepäck gar nicht wiegen... Der ganze Gedankenstress für um sonst! Zumindest für diesen Flug... Ein paar dieser Art stehen uns ja wahrscheinlich noch bevor... 'Mal sehen, wie es uns mit diesen dann ergeht.

Dieser Flug jedenfalls war schon 'mal gerettet und sogleich hellte sich unsere Stimmung ein bisschen auf, in diesem kleinen Raum, in dem die Flugzeuge wie Busse per Mund ausgerufen wurden, immer so vier bis fünf Passagiere aufstanden und den Raum Richtung Flugfeld verließen, das sie dann überquerten, um zu ihrem Flugzeug zu gelangen. Als wir schließlich an der Reihe waren, schlug unsere Freude über das nicht gewogene Gepäck kurzzeitig beim Anblick der kleinen Maschine um in Unglaube, dann in Panik und dann in pure Neugierde gepaart mit einer Prise Abenteuerlust. Es war am Ende auch gar nicht so eine ganz kleine Maschine: sie fasste immerhin zwölf Personen plus Captain und Co-Pilot... Von außen aber wirkte sie winzig, im Vergleich der kurz zuvor gestarteten Ethiopia-Boing...

Der Flug war aber super angenehm und schnell verloren wir auch den letzten Rest unserer vorsichtigen Skepsis. Um ehrlich zu sein, erkannten wir das Abheben nur daran, dass es zunehmend schwieriger wurde, den Boden unmittelbar unter dem Flugzeug zu sehen... Die ersten 25 Minuten bis Dar vergingen wie im Flug ;-) und dadurch, dass wir nicht so hoch flogen, weil wir ja gleich wieder landen mussten, konnten wir herrlich beobachten, was da unter uns so passierte. 

Nach einem kurzen Zwischenstopp, bei dem wir gleich sechs Passagiere auf einen Schlag plus Co-Piloten loswurden, aber dafür genügend Benzin bekamen, ging es dann schwups die schwups weiter. Der Flug von Dar nach Arusha fühlte sich wie ein Privatflug an. Wir durften in der ersten Reihe sitzen und waren nur noch vier Passagiere. Großartig! Woanders hätte man dafür unfassbar viel Geld als Rundflug ausgegeben und hier gilt das einfach als Maßnahme der Fortbewegung. :-) Und wieder konnten wir allerhand entdecken, obwohl wir dieses Mal weitaus höher flogen. Zum Beispiel ließ sich wunderbar erkennen, wie die Lava einst geflossen ist, wo Landwirtschaft betrieben wird und wo eben das unberührte afrikanische Buschland liegt. Wenn es unter uns einmal nichts Besonderes zu bewundern gab, schauten wir einfach gebannt auf die vielen Instrumente vor uns oder beäugten irritiert und zu Anfang auch ein kleines bisschen ängstlich, wie sich die beiden Steuer auch ohne jegliche Berührung des Captains gleichmäßig zusammen bewegten...

Nach circa 1,5 Stunden tauchten dann schließlich zuerst Mount Kilimanjaro umd dann auch Mount Meru aus den Wolken auf, die sich pünktlich zu unserer Landung verzogen, sodass unser Blick auf Mount Meru beim Landen in der untergehenden Sonne einfach absolut perfekt, wenn auch ein bisschen kitschig war. ;-)

Nachdem wir unser Gepäck direkt auf dem Rollfeld erhalten hatten, überquerten wir das Flugfeld und gingen durch ein winziges Häuschen auf ein Metalltor zu, hinter dem schon ein Mitarbeiter von Meru Treks mit einem Schild in der Hand auf uns wartete. Mit einem kleinen, aber superbequemen Minibus fuhr der uns dann quer durch die sehr belebte Stadt: Überall gibt es kleine Geschäfte, die aber so gar nicht für Touristen gemacht scheinen. Im Gegensatz zu Zanzibar sind die Menschen hier auch viel facettenreicher gekleidet und viel weniger konservativ, was man gleich an den Frauen in zum Teil sehr aufreizender Kleidung erkennt. Vermutlich liegt das daran, dass Zanzibar viel muslimischer geprägt ist als das Festland Tansanias, aber nach nur zwei Fahrten durch die Stadt können wir über Gründe wohl noch keine variable Aussage treffen. Wir werden das nach unserer Safari aber 'mal ergründen, unsere Reiseführer sind diesbezüglich jedenfalls leider sehr wenig aufschlussreich. 

Der Fahrer jedenfalls brachte uns zum Büro von Ibrahim (Meru Treks), der anscheinend entweder der Besitzer oder der Manager von Meru Treks ist. Der begrüßte uns ganz herzlich, bot uns Tee/ Kaffee an und erklärte uns, welche Routenoptionen wir für unsere sechstägige Safari hätten. Ziemlich schnell waren wir uns einig, hatten noch zwei warme Extraschlafsäcke in unser Paket aufgenommen bekommen und erfahren, dass wahrscheinlich Aziz unser Guide sein würde, was uns sehr freute, weil dieser Name uns schon positiv konnotiert in den Rezensionen untergekommen war. 

Fehlte nur noch Eines: ... die Bezahlung. Also das, was uns am meisten Sorgen bereitet hatte, weil wir bis zur Abreise noch keine Überweisungsbestätigung hatten. Anscheinend war das aber gar kein Problem für Ibrahim: Wir durften trotzdem auf Safari gehen. Überweisungen aus dem Ausland dauern halt manchmal etwas länger, sagte er nur... Und wieder: alle Sorge umsonst. Hakuna Matata halt! :-) Obwohl uns immer noch ein bisschen mulmig ist, schließlich wissen wir jetzt die nächsten sechs Tage nicht, ob die Überweisung inzwischen angewiesen wurde oder ob es da vielleicht noch immer irgendwelche Probleme gibt, von denen wir aber ohne Internet nichts wissen und sie daher auch nicht beheben können... Was also passiert, wenn wir wieder in Arusha sind, bleibt noch eine unbeantwortete Frage...

Ibrahim hatte auf unseren Wunsch eigentlich eine Nacht im Arusha Tourist Inn reserviert: das ist das Hotel, in dem wir auch übernachten werden, wenn wir von unserer Safari zurückkommen. Dann erfuhren wir aber von Ibrahim, dass es gleich gegenüber seines Büros ein kleines Bed and Breakfast gäbe, das sehr viel günstiger, aber auch schön sei. Wir guckten uns dort kurzerhandd ein Zimmer an, befanden es für gut und zahlten für die Nacht statt 60$ 'mal eben nur 12$ für unser Schlafzimmer mit eigenem Bad und Ausblick auf Mount Meru. :-) 

Essen gingen wir einfach in dem kleinen afrikanischen Restaurant direkt neben Meru Treks. Es gab Reis mit einer Rindfleischsauce, die unverschämt lecker war, für so ein kleines und unbedeutend erscheinendes Restaurant. Am Ende zahlten wir beide ungefähr 1,50€, also drei Euro zusammen und waren pappsatt, glücklich, müde und auch schon ein bisschen aufgeregt. 

Am nächsten Morgen konnten wir dann sogar aus unserem Frühstücksraum beobachten, wie unser Jeep für die Safari bepackt wurde, bevor wir endlich losfuhren, um noch so manches Abenteuer mehr zu erleben... 

:-)

Liebe Grüße von euren zwei absolut frohen und dankbaren Glückskindern
Stefan und Nina











































































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