Samstag, 18. Juli 2015

04 Tarangire National Park - Ein absolutes Elefantenparadies!

Hallo liebe Safari-Gruppe! 

So, um kurz vor acht standen wir dann also, natürlich safarifertig bepackt sowie gekleidet, aufgeregt von einem Fuß auf den anderen tretend vor unserem hübschen Jeep und erfuhren von Ibrahim, dass die anderen beiden, die mit auf unsere Tour kommen sollten, doch nicht mitkommen, dafür aber Bernhard aus der Schweiz einen Tag an unserer Seite sein würde. Wir lernten Aziz, unseren Guide, Dr. Stomach (Dr. Bauch), Jafari, unseren Koch und den Guide-Lehrling kennen, die uns alle drei auf unserer Safari begleiten würden, kennen, hielten kurz für Snacks an einem riesigen Supermarkt und schon ging's los! 


Vorbei an kleinen, von dichtem Buschwerk eingezäunten Dörfern, die aus lehmhüttenartigen runden Gebäuden bestanden, unzähligen gemischten Viehherden, bestehend aus Kühen, Ziegen, Schafen und Eseln, die von kleinen Maasai-Jungen getrieben wurden, Kaffee-Plantagen, kargem Buschland, dünnen Flüsschen, jeder Menge von verschiedenen Bäumen und einigen gerade frisch nach ihrer Beschneidung für drei Monate allein im Busch lebenden Maasai-Jungen, die zwischen elf und vielleicht 15 Jahren alt sind und die man an ihrer weißen, fast unheimlichen Gesichtsbemalung erkennen kann, fuhren wir zum Eingang des Tarangire Nationalparks und trafen dort, nichtsahnend und völlig unvorbereitet auf dem Weg zum Klo...

Gudrun BB. und Ulla S.,

unsere Lehrerkolleginnen aus Deutschland, mitsamt ihrer Männer und dem Rest ihres Reisegrüppchens, das sich allabendlich in den Lodges wiederversammelt, um dann am nächsten Tag wieder ihrer eigenen Wege zu gehen. Irre, oder? Und dabei sollten wir unsere Safari eigentlich gar nicht im Tarangire Park beginnen, das taten wir jetzt nur, weil Bernhard für den Tag zu uns stieß! Und eigentlich wollte Nina auch gar nicht schon wieder aufs Klo, nach den drei Stops zuvor... Wahnsinn! Die Freude war jedenfalls groß, weil wir eigentlich dachten, wir hätten das einzige Zeitfenster, in dem wir uns hätten abends in Arusha sehen können, damit zerstört, dass wir gleich an diesem Morgen unsere Safari begonnen hatten... Und Ullas Reisegrüppchen konnte sich ja auch gar nicht sicher sein, ob wir es überhaupt bis nach Arusha geschafft hatten, mit unserem Übergepäck... Jedenfalls hatten sie am gleichen Tag beim Frühstück noch darüber gesprochen und auch anderen Reisenden davon erzählt, denen wir dann gleich vorgestellt wurden. Was für ein Zufall! Nach einem kurzen Plausch ging es dann für jede unserer Reisegruppen aber auch schon weiter... die Welt ist doch ein Dorf... Einfach irre...

Und 'rein in den Park! Nach kurzer Zeit fanden wir uns auch schon inmitten einer großen gemischten Gnu und Zebra-Herde, die sich so gar nicht von uns und den anderen Safari-Jeeps stören ließ. Sie kauten genüsslich an ihren Halmen, ärgerten sich ein bisschen gegenseitig und ab und zu stieß das ein oder andere Gnu oder Zebra einen typischen Ruf aus. Wir erfuhren, dass Gnus und Zebras oft zusammen anzutreffen seien, weil die einen gut riechen und die anderen gut sehen können und dass die Streifen eines Zebras wie ein Fingerabdruck sind: alle anders und vor allem einzigartig. Cool, oder? Wir konnten uns so richtig satt sehen und sind erst weitergefahren, als wir sagten, dass es okay sei. :-) So machten wir das ab da einfach immer. Die meiste Zeit standen wir zwischen den Sitzen und guckten oben aus dem geöffneten Dach 'raus: immer auf der Suche nach neuen Tieren, die wir beobachten könnten. So ein ausfahrbares Dach ist schon 'was Feines: man hat immer seinen eigenen Schatten dabei, kann sich wunderbar an den vielen Verstrebungen festhalten, hat einen hervorragenden Rundumblick und es weht einem immer ein bisschen Fahrtwind um die Nase. :-) Außerdem sieht man auch gut, wann die vor einem liegenden Wege und Straßen ein erhöhtes Maß an Festhalteaktivität erfordern, was den ein oder anderen Stoß auf den zum Teil sehr sandigen und mit Schlaglöchern versehenen Schotterpisten leichter verdaulich macht...

Und da waren sie auch schon: die ersten Elefanten in der Ferne. :-) Diese riesigen Tiere sehen selbst so weit weg noch recht groß aus, sodass man sie herrlich beim Fressen und in der Sonne Dösen beobachten kann, ohne wirklich nah heranfahren zu müssen. Nah 'ran ist sowieso so eine Sache: in keinem Nationalpark darf man hier nämlich die Straßen verlassen und in denen, die bei dieser Safari auf dem Programm stehen, dürfen wir das Auto auch zwischendurch nicht verlassen. Ist wohl doch nicht so ungefährlich, hier in den Parks... ;-) Jedenfalls schauten wir den imposanten Tieren ein Weilchen zu, bis wir schließlich, auf der Suche nach noch weiteren Tieren, die Fahrt fortsetzten. 

Die Straßen und auch die Landschaft waren sehr verschieden, manchmal sah man sehr hohes grünes Gras, an manchen Stellen war es schon gelblich und überall sah man die verschiedensten Bäume. Zwischen den Bäumen im Schatten standen immer 'mal wieder Zebras und Gnus sowie das ein oder andere Warzenschwein, das mit seinen bemerkenswerten Hauern unter dem Gras grub, um darunter nach Essbarem zu suchen. Die Schmatz- und Grunzlaute waren dabei noch in einigen Metern Entfernung zu hören. Außerdem sehen Warzenschweine beim Fressen recht lustig aus, weil sie dabei ihre Vorderbeine einknicken müssen, da ihre Hälse zu kurz sind, um mit dem Maul den Boden erreichen zu können.

Bald sahen wir auch unsere ersten Giraffen in der freien Wildbahn! Großartig, wie majestätisch die sich durch die Savanne bewegen, ihre schlanken Hälse zum Fressen den Bäumen entgegenstrecken und uns neugierig, aber scheinbar ohne Furcht, beobachteten. Ziemlich am Ende sahen wir sogar noch eine Giraffe, die fast schwarz war und alleine durch den Busch lief. Warum genau die nun so schwarz war, konnte Aziz uns leider nicht sagen. Eine Giraffe sahen wir sogar rennen! Aufgrund der langen Beine erinnerte das Rennen aber eher an eine slow motion-Aufnahme als an eine schnelle Art der Fortbewegung, obwohl sie natürlich mit wenigen Schritten viel Land überbrückte. 

Am besten haben uns aber definitiv die Elefanten gefallen, von denen wir auf unserer Safari auch noch einige mehr sahen. Zwei große Gruppen sogar von sehr nah: Manche von ihnen standen nur um die drei Meter vom Auto entfernt und sogar kleine Babyelefanten waren dabei! :-) Einer von ihnen trug einen kleinen Ast mit Blättern d'ran im Rüssel und hob ihn das ein oder andere Mal spielerisch in die Höhe. Als sich ein Teil der ersten Gruppe dann aber begann, zielstrebig auf unser Auto zuzubewegen, stockte uns schon der Atem, um ehrlich zu sein... Aziz streckte auch gleich die Hand zum Schlüssel im Zündschloss aus, um im Falle eines Angriffs schnell reagieren zu können. Mucksmäuschenstill standen wir ohne einen Muskel zu zucken wie gelähmt im Auto und schauten gebannt aus unserer Dachluke. Kurz vor dem Auto dann drehte die erste Kuh aber leicht ab und führte den Rest der Gruppe laut schnaufend direkt vor uns über die Straße. Wahnsinn, absolut irrsinnig, wie nah man diesen starken Riesen hier kommen kann, mit nichts außer einer dünnen Hülle Stahl zwischen ihnen und uns... Erleichtert trauten wir uns auch wieder, uns zu bewegen und nach einer Weile fuhren wir weiter, schließlich umfasst dieser Park so viele ,Straßen', dass man sie an nur einem Tag eh schon nicht alle befahren kann. 

Während wir diese erste große Elefanten-Gruppe schon von unserem Picknick-Platz hoch über der Ebene entdeckt hatten und dann hinunterfuhren, um sie uns genauer anzusehen, begegnete uns die zweite große Elefantengruppe dann recht am Ende unserer Safari im Tarangire National Park. Auch diese Gruppe kam unserem Auto sehr nah, ließ sich aber beim Grasen gar nicht von uns stören, sodass wir gut zuschauen konnten, wie sie das Gras erst um ihren Rüssel drehten, es dann mit einem Ruck abrissen und danach zum Mund führten. Auch zum Trinken zogen sie das Wasser anscheinend erst in den Rüssel und spritzten es dann in den Mund. 

Neben diesen großen Tieren sahen wir aber auch noch eine Menge kleinere, wie zum Beispiel Strauße, Geier, einen kleinen niedlich plüschigen Fuchs, freche Mangusten, eine Menge Paviane und andere, kleinere Affen, die das Picknick-Gelände ganz schön in Atem hielten, mit ihren Essensklauaktionen, einen großen Adler und eine Menge Impalas sowie Wasserböcke. Wusstet ihr, dass zu einem männlichen Impala gleich mehr als vierzig weibliche Impalas gehören? Krass, oder?

Am Ende waren wir jedenfalls sehr glücklich und zufrieden, was unseren ersten Safari-Tag anging, immerhin hatten wir schon eine Menge Tiere gesehen! :-) Wenn auch noch keine Löwen, Leoparden und Büffel dabei waren, die wir auch sehr gerne einmal beobachten würden.

Auf der Fahrt zum Campingplatz sahen wir wieder viele Maasai-Dörfer und in einem von ihnen tanzten sogar gerade die Maasai-Krieger einen ihrer typischen Tänze. Leider hielten wir aber nicht an, obwohl wir uns das Spektakel und auch die festliche Kleidung der übrigen Maasai gerne einmal aus der Nähe angeschaut hätten. Vor allem der große, aus Perlen gefertigte und runde Halsschmuck hat uns beim Vorbeifahren sehr fasziniert!

Zurück am Campingplatz stellten wir fest, dass unser Zelt schon fertig aufgebaut und eingerichtet war, sodass für uns gar nichts anderes übrig blieb, als uns an den gedeckten Tisch zu setzten, das vorbereitete gesalzene Popcorn zu essen, Tee, heiße Schokolade und Kaffee zu trinken und auf das Abendessen zu warten, das zwar einige Zeit auf sich warten ließ, aber dafür super mega spitzenklasse lecker war! Drei Gänge gab es! So folgte auf eine herzhafte Gemüsesuppe eine Art Fischcurry mit leckeren Kartoffeln und einem gemischten Salat. Abschließend gab es frische Früchte, die unsere nach der leckeren Gemüsesuppe ohnehin schon recht vollen Mägen schon kaum noch fassen konnten. Hmmmmm, lecker! :-) Jafari ist offensichtlich ein wahrer Glücksgriff als Koch! 

Gleich nach dem Abendessen gingen wir dann noch schnell eine Runde, begleitet von einem richtigen Maasai, der eigentlich den Platz bewacht, vor dem Tor des Campingplatzes spazieren, um die wunderschönen Sterne genießen zu können. Man kann hier tatsächlich die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen! Einfach fantastisch, wie die Sterne hier funkeln! 

Unterwegs erfuhren wir von dem Maasai, dass sich wilde Tiere nur sehr selten in dieses Gebiet verirren würden und selbst wenn eines auftauchen sollte, müssten wir uns keine Sorgen machen, schließlich sei er ja ein richtiger Maasai und gut bewaffnet. Daraufhin zeigte er uns seinen Speer und auch seine Machete. Er lebt im Dorf in der Nähe des Campingplatzes und arbeitet hier eben als Wachpersonal. 

Zurück im Camp erfuhren wir noch, dass Nina auch ein Maasai-Name sei und ganz zum Schluss bat er uns natürlich um ein Trinkgeld für seine Aufpasserdienste. Der erste Geldschein, den Nina in ihrer Tasche zu greifen bekam, war gleich ein 5000er, was irgendwie gefühlt zu viel war, aber egal, die Sterne waren es wert, der Maasai war glücklich und uns lehrte es, die Geldscheine nach Wert getrennt aufzubewahren... ;-) Am Ende des Tages waren wir jedenfalls glücklich, nach so einem erfüllten Tag schließlich in die kuscheligwarmen Schlafsäcke in unserem großen Rundzelt kriechen zu können. 

Nächster Stopp: Serengeti! Wir sind gespannt! :-) 

Liebe Safari-Grüße,
Stefan und Nina
















































































































































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