Donnerstag, 23. Juli 2015

07 Serengeti - Teil III

Liebe inzwischen bestimmt ebenfalls Safari-begeisterte Mitreisende zu Hause,

weiter geht unser Safari-Abenteuer mit einer Sonnenaufgangstour durch die Serengeti Afrikas, nachdem wir die zweite Nacht geschlafen haben wie kleine Serengeti-Babies:


Heute gab es gegen sechs heißes Wasser für Kaffee und/oder Tee sowie ein paar Kekse, bevor wir uns dann gegen halb sieben aufgeregt wieder in das Buschland der Serengeti schlugen. Wir hatten gerade den Campingplatz verlassen, als uns auch schon das erste Hyänen-Pack über den Weg lief. Die vier Tiere tollten im Gras herum und wir fragten uns, ob das vielleicht sogar diejenigen waren, die uns in der Nacht zuvor mit ihrem gehässigen Lachen in Atem gehalten hatten. Diese vier sollten aber nicht die letzten Hyänen sein, die wir auf unserer Sonnenaufgangstour entdeckten, denn kaum hatten wir uns von diesen losgerissen, lief auch schon eine weitere eine Weile lang die Straße vor unserem Jeep her, gesellte sich kurz zu einer anderen, weiter vorn laufenden, begrüßte sie scheinbar freudig und setzte dann aber ihren Weg doch alleine fort. 

Überall standen Thomson-Gazellen herum, grasten friedlich in der kühlen Morgenluft und sprangen teilweise in riesigen aufeinanderfolgenden Kapriolen übermutig von Ort zu Ort. Die Geier schliefen noch in den Bäumen und vereinzelt waren hier und da Strauße zu sehen. Auch die Giraffen genossen offensichtlich die kühle Luft und reckten still und genügsam ihre hübschen schlanken Hälse den grünen Blättern entgegen. In der Ferne sahen wir eine große Elefantenherde grasen, die wir gerne ein bisschen länger beobachteten. Sie bestand aus vielen Weibchen mit ihren Jungtieren unterschiedlichen Alters, sogar ganz junge Tiere waren dabei. Ganz sanft gingen sie alle miteinander um: Man konnte richtig sehen, dass die Mütter versuchten, jeden Schritt ihrer Jungtiere zu beschützen. In ein paar hundert Metern Abstand konnten wir dann auch einen Bullen erkennen. Ob das wohl der Vater einiger dieser niedlichen kleinen grauen Riesen war?

Langsam ging die Sonne auf und tauchte die Savanne vor uns in ein wunderschönes Licht, in dem die Thomson-Gazellen, Zebras, Dik-Diks und Elands wunderschön leuchteten. Die Atmosphäre war herrlich ruhig und bald sahen wir auch die ersten Ballone in die Luft gehen, die pünktlich mit dem Sonnenaufgang ihre Touren über dem riesengroßen Nationalpark begannen. 

Vermutlich war Aziz in der kühlen und rötlichen Morgenluft schon wieder auf der Suche nach Löwen: Wir fuhren nämlich noch einmal sehr nah an all den großen und kleinen Felsformationen vorbei, auf denen wir zwar leider keine Löwen, aber dafür Klippschliefer sahen, die sich in der aufgehenden Sonne wärmten. Auch uns taten die ersten Strahlen des Feuerballs ausgesprochen gut: der Fahrtwind, aber auch schon die normale Umgebungstemperatur ohne Sonne war ganz schön frisch. 

Wir sahen auch endlich wieder einmal Kuhantilopen, die aber viel weniger kuhartig aussehen als manch andere Antilope hier, sodass wir uns fragten, wie der deutsche Name wohl zustande kam?  Das müssen wir bei Gelegenheit 'mal googeln, irgendwer kennt doch bestimmt den Namensursprung, oder?

Im Grunde schon auf dem Weg zurück zum Campingplatz fuhren wir fast an zwei im hohen Gras schlafenden männlichen Löwen vorbei, die sich einfach am Rande der Piste hatten fallen  lassen. Jeweils nur kurz wurden sie nacheinander wach: Der eine musste wohl 'mal pullern und den anderen störte das Geräusch, das Amandas Fenster beim Aufschieben von sich gab... Beide schliefen danach aber jeweils gleich wieder ein und ließen sich auch nicht mehr durch das Starten des Motors oder gar durch das nahe an ihnen Vorbeifahren dazu motivieren, die Augen noch einmal zu öffnen. Die braunen Tiere verschmolzen aber auch förmlich mit dem hohen Gras, sodass wir wirklich einfach fast vorbeigefahren wären...

Auch kamen wir an einer riesigen Büffelherde vorbei, die wir dabei beobachteten, wie sie beim Gehen genüsslich den ein oder anderen Grashalm verspeisten. Zu der Herde gehörten auch viele kleine und noch völlig braune Jungtiere, ihre schwarze Färbung bekommen Büffel nämlich erst mit dem Alter. Auch Büffel scheinen ein ausgeprägtes Sozialverhalten zu haben, jedenfalls sorgten sie strikt dafür, dass die Jungtiere in der Mitte der Herde blieben, sodass wir immer nur kurz einen Blick auf sie erhaschen konnten, wenn zwischen den großen schwarzen Leibern eine kleine Lücke entstand.

Am Ende sahen wir sogar auch noch ein paar Nilpferde, die das Wasser kurzzeitig zum Grasen verlassen hatten! :-)

Allein wegen des schönen Sonnenaufgangs lohnte sich der frühe Morgen im Busch, aber auch das Verhalten der Tiere war ganz anders: irgendwie befreiter und zum Teil gelassener. Uns Vieren jedenfalls hat der Ausflug sehr gefallen und wir hätten ihn gerne am nächsten Tag gleich wiederholt, aber der Ngorongoro Krater stand als nächstes auf dem Programm, was bedeutete, dass wir zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr zum Brunch zurück im Camp sein mussten, um nach dem Essen den Jeep zu packen und uns dann auf den Weg zum nächsten Campingplatz zu machen. 

Zum Glück muss man ja aber noch eine ganze Weile durch die Serengeti fahren, bis man 'mal überhaupt wieder beim Eingangstor ist, was noch eine kleine Serengeti-Safari-Zulage für uns bedeutete, auf der wir im Grunde alle oben beschriebenen Tierarten gleich noch ein weiteres Mal sahen! :-) 

Die Schotterpiste nach dem Tor, die durch die Ngorongoro Conservation Area quasi bis zum Campingplatz führte, war aber weniger interessant und zum Teil ganz schön holprig, was uns ein bisschen um unseren Reifen bangen ließ. Wir hatten zwar vor unserer Abfahrt aus der Serengeti noch schnell unseren Reifen, der im Übrigen schon wieder Luft verlor, wechseln und reparieren lassen, aber so ganz wohl war uns bei dem Gedanken der langen und einsamen Piste irgendwie nicht. Aziz ist aber vorausschauend gefahren und so ist am Ende alles gut gegangen, sodass wir sogar noch vor Sonnenuntergang am nächsten Campingplatz mit Blick in den Krater, warmen Duschen und einem super leckeren Drei-Gänge-Abendessen plus Popcorn von Jafari, unserem Dr. Stomach, angekommen sind. Dieser Campingplatz, der Simba-Campingplatz heißt, wird die ganze Nacht von einem mit einem dicken Gewähr bewaffneten Mann bewacht, was hoffentlich eine ereignislose und schlafvolle Nacht garantiert, aber auch leise Gedanken darüber aufkommen lässt, wen oder was er mit der Knarre wohl vertreiben will...? ;-)

Den Elefanten, der wohl allabendlich seinen Rüssel in den großen Wassertank hält, haben wir aber leider verpasst... :-( Noch ein Grund mehr, unbedingt einmal wiederzukommen! :-)

 Morgen geht es dann, endlich, aber super früh, in den Krater hinein! 

Liebe Grüße von euren absoluten Serengeti-Fans,
Nina und Stefan





































































































































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