Dienstag, 28. Juli 2015

09 Lake Manyara National Park

Liebe Safari-Reisegruppe, 

das war er also, unser vorerst letzter Safari-Stopp: Lake Manyara National Park. Schon von den Terrassen unseres Camps aus, das den passenden Namen ,Panorama Camp' trägt, konnten wir gestern Abend den Lake Manyara sehen und mit dem Fernglas unzählige Flamingos, Safari-Jeeps und sogar ein paar Giraffen beobachten, bevor wir uns einem vorerst letzten, sehr schmackhaften drei-Gänge-Menü von Jafari hingaben.
Der Mann hat es wirklich d'rauf und sollte vielleicht einmal darüber nachdenken, statt Safari-Koch lieber Koch in seinem eigenen Restaurant zu sein... Auf diesem Campingplatz mussten wir unsere Zelte gar nicht aufbauen, weil hier bereits einige festinstallierte aufgebaut und mit Betten versehen waren.

Am Morgen ging es dann nach einem letzten Safari-Frühstück und mit Lunch-Paketen bestückt hinunter in den Lake Manyara National Park, dessen Landschaft noch einmal völlig unterschiedlich zu der ist, die wir hier sonst so sahen: dichter Dschungel begrüßte uns, der es schwer machte, Tiere zu erspähen, von ein paar grünen Meerkatzen, Pavianen und dem ein oder anderen Buschbock, Zebras, Impalas, an der Piste stehenden Dik-Diks und ein paar Blue Monkeys einmal abgesehen. ;-) Trotzdem war die Fahrt durch den Dschungel interessant, weil wir so tiefen, in allen möglichen Grünarten leuchtenden und facettenreichen Dschungel in den Nationalparks hier bisher noch nicht gesehen hatten. Auf die Dauer fehlten uns aber dann doch die Tiere, was den Park im Vergleich zu den anderen Parks recht langweilig machte. Oh man sind wir mittlerweile verwöhnt...

So verbrachten wir eine Weile damit, von einem Aussichtspunkt aus unheimlich viele Storche und ein paar Hippos zu beobachten, die ebenso lustig grunzten wie die in den anderen Parks. Nach ein paar Minuten tat uns eines von ihnen dann sogar den Gefallen, behäbig aus dem Wasser zu kriechen, um am Ufer an ein paar Grashalmen zu knabbern. Wann immer eins der Hippos besonders laut grunzte, flogen die Störche panisch auf, um sich dann aber, nach ein paar Runden um das kleine Wasserloch, gleich wieder direkt neben den Hippos niederzulassen.

Eine Weile lang folgten wir auch der noch warmen und besonders geruchsintensiven kugelig anmutenden Spur einer, der Menge dieser Hinterlassenschaften nach zu urteilen, recht großen Elefantenherde, doch leider blieb unsere Suche erfolglos. Dafür sahen wir auf dem Weg aber Ground Hornbills, die sich am Kadaver einer Giraffe gütlich taten, einen grün schimmernden kleinen See, eine Menge Pelikane und riesige Flamingo-Herden in der Ferne auf dem Salzsee, von dem der Park seinen Namen hat. 

Natürlich begegneten uns auch die ein oder andere Giraffe, die ihren langen schlanken Hals nach den schmackhaften Blättern der Baumkronen ausstreckte und beeindruckend große Termitenhügel: so große hatten wir noch in keinem anderen Park gesehen, die waren ja größer als wir!

Recht am Ende unserer Safari sahen wir noch einen Adler, hoch oben in einem Baum thronen und ganz zum Schluss, schon auf dem Weg zum Ausgang, begegneten uns noch einmal eine riesige Pavian-Gruppe, ein Tukan, der mitten auf der Straße zwischen uns und den anderen Jeeps ein genüssliches Sandbad nahm und endlich, Nina hatte sich schon trauernd damit abgefunden, keinen mehr zu Gesicht zu bekommen: ein Elefant, direkt am Straßenrand, keinen Meter vom Jeep entfernt. Der noch junge Bulle zeigte sich recht unbeeindruckt von uns, wenn er uns auch neugierig betrachtete, zwischen seinen Bissen Gras. Er schubberte sich am Baum, was ein sehr raues und kratzendes Geräusch verursachte, und lief dann ein paar Schritte parallel zu unserem Jeep die Straße entlang, bis wir schließlich Gas gaben, weil wir eh schon ein bisschen spät d'ran waren... Als die anderen Jeeps mit dem Elefanten aufholten, machte er ihnen gegenüber eine kurze Drohgebärde, so mit aufgestellten Ohren und einem kurzen Prusten und so, aber dann widmete er sich lieber wieder seinen Halmen. 

Mit diesen letzten Elefantenbildern im Kopf regelten wir zurück im Camp noch schnell die Trinkgeldgebe-Aktion und setzten uns dann in den schon auf uns warteten Minibus, der uns zurück nach Arusha brachte, während Rasmus und Amanda, die beiden Dänen, morgen noch einen Tag im Tarangire National Park vor sich hatten, den wir ja zu Beginn unserer Safari bereits mit Bernhard zusammen erkundet hatten.  

Die Fahrt im Minibus dauerte ungefähr zwei Stunden und war sehr interessant, schließlich ging es wieder durch Mini-Städte, vorbei an vielen Maasai-Dörfern, vielen Maasai, die in den winzigen ,Dörfern' ihren Geschäften nachgingen, und unzähligen Viehherden, begleitet von kleinen Maasai-Jungen. Auffällig war der Schmuck der weiblichen Maasai, der lang, breit und schimmernd von ihren Ohren herabhängt. Stefan sah dieses Mal sogar ein paar alte Frauen am Straßenrand stehen und konnte erkennen, dass ihre Ohrlöcher von dem schweren Schmuck schon ganz ausgeleiert waren. Auch die Maasai-Frauen haben übrigens ganz kurze Haare und trügen sie keinen Ohrschmuck, wären sie wahrscheinlich gar nicht von den Männern zu unterscheiden.

Insgesamt hat uns unsere sechstägige Safari (ist übrigens Suaheli und bedeutet Reise), sehr gut gefallen! Der Artenreichtum und die verschiedenen Vegetationsarten haben uns sehr beeindruckt und unsere Reisegruppe war super, wenn wir auch manche Informationen von Aziz lieber nicht ungefiltert im Blog weitergeben wollen... ;-) Schön wäre noch eine gute Gesichtscreme und/ oder Bodylotion gewesen, die die Haut nach diesem Staub-, Kälte- und Sonnenchaos jeweils am Abend beruhigen hätte können, und auch ein Sport-BH ist auf diesen Ruckelpisten sicherlich von Vorteil... ;-) Ansonsten: unbedingt an Anti-Mückenspray mit DEET und Sonnencreme denken und vor allem auch warme Kleidung einpacken: die Morgende und vor allem das Kratergebiet sind saukalt! Wenn man aber all das beachtet oder zumindest die gute Nosilife-Kleidung von Craghoppers mit eingebautem Mückenschutz anhat, die super angenehm auf der Haut ist und einen auch in der starken Sonne nicht bis kaum schwitzen lässt, kann man eine super schöne Safari haben. :-) Durch Jeans stechen die Viecher übrigens einfach durch, da kennen die nichts, die Sautiere, aber durch unsere Nosilife-Kleidung hat's bisher, toi, toi, toi, noch keine geschafft! :-)

Zurück in Arusha mussten wir ja erst noch einmal zum Meru Treks Büro, um unseren Rucksack abzuholen und die Frau vom Gasthaus gegenüber nach einem Zimmer für ein paar Nächte nach dieser hier zu fragen. Außerdem wollten wir noch einmal mit Ibrahim von Meru Treks sprechen, weil wir von Amanda und Rasmus erfahren hatten, dass sie ein bisschen weniger für ihre Safari bezahlt hatten als wir. Während Nina also schnell gegenüber ins Gästehaus schlüpfte, nahm sich Stefan bestimmt für eine halbe Stunde Ibrahim an und kochte ihn so weich, dass wir schließlich statt einer Nacht im Arusha Tourist Inn drei bezahlt bekamen und sogar noch mit Meru-Treks-T-Shirts und Wasserflaschen versorgt, glücklich von Dannen und Richtung Hotel zogen. Oh, ihr glaubt ja gar nicht, wie stolz Nina da auf ihren Stefan war! :-) Dann muss die Frau aus dem Gasthaus gegenüber wohl doch ohne uns auskommen... ;-)

Das Arusha Tourist Inn ist jedenfalls ein wirklich hübsches Hotel, mit geräumigen Zimmern, WLAN, heißem Wasser und einem Frühstücksbüffet, das zwar recht klein, aber für afrikanische Verhältnisse schon wieder variantenreich ist, weil es neben den üblichen Dingen auch noch Cornflakes anbietet. 

Hier bleiben wir also erst einmal die nächsten zweieinhalb Tage, kümmern uns um unseren Blog, fällen Reiseentscheidungen für die nächsten Wochen, faulenzen und waschen unsere  Wäsche, von der die erste Ladung bereits gewaschen und zum Trocknen aufgehängt ist... Fragt sich nur noch, wie wir das Schaf dazu bekommen, ebenfalls eine Dusche zu nehmen, nach der Safari ist es momentan mehr braun als weiß, was auf den schneeweißen Bettlaken hier im Hotel natürlich besonders gut hervorsticht... Was sich das Hotelmädchen heute Morgen wohl gedacht hat, als sie das Schaf sehr adrett auf das gemachte Bett vor die aufgestellten Kissen setzte? ;-)

Liebe Grüße aus Arusha,
Stefan und Nina!






























































































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